EU übernimmt Wiesbadener Mautmodell

Pressemitteilung:

 

Studie von TransCare forderte bereits 2013, Maut nutzungsabhängig von allen Verkehrsteilnehmern zu erheben

Die EU-Kommission fordert seine Mitgliedsstaaten auf, Maut bis 2027 auf Basis der tatsächlich gefahrenen Kilometer von allen Verkehrsteilnehmern zu erheben. Damit übernimmt die EU das sogenannte Wiesbadener Modell, das bereits 2013 von dem Beratungsunternehmen TransCare in einer Studie empfohlen worden war. „Die Straßen sind heute unregelmäßig ausgelastet. Deshalb muss es Ziel sein, Verkehre zu verlagern und die Verkehrsspitzenzeiten zu entzerren“, erläutert Ralf Jahncke, Geschäftsführender Gesellschafter von TransCare. Entgegen dem von Verkehrsminister Dobrindt für Deutschland favorisierten Vignettenmodell, ermögliche die nun von der EU geforderte Lösung, den Verkehr zu steuern und die steigenden Mobilitätskosten verursachungsgerecht weiterzubelasten.

Das Wiesbadener Modell sieht je nach Verkehrsteilnehmer gestaffelt Mautsätze vor: Für Lkw liegen diese abhängig vom Gewicht bei 8 bis 16 Cent, für Busse bei 8 Cent sowie für Pkw und Motoräder bei 2 Cent je Kilometer. Wer allerdings zu Hauptverkehrszeiten vielbefahrene Straßen nutzen will, zahlt entsprechend mehr. Wer dagegen auf wenig befahrene Umwege ausweicht, wird mit Rabatt belohnt. Außerdem wird berücksichtigt, ob mehrere Menschen im Auto sitzen, ebenso ob sparsame Fahrzeuge wie E-Mobile benutzt werden. Letzteres findet auch im EU-Modell Berücksichtigung. Damit keine Mehrkosten im Vergleich zur durchschnittlichen Pkw-Nutzung heute entstehen, sollen – so die TransCare-Studie – im Gegenzug die Mineralöl- und Kraftfahrzeugsteuer gesenkt werden.

Auf Basis dieses Modells könnten jährlich 28,1 Mrd. Euro eingenommen werden. Der Anteil der von Pkw bezahlten Maut läge bei 12,1 Mrd. Euro. Dieser würde durch die reduzierte Kfz-Steuer für Pkw und der Absenkung der Mineralölsteuer für alle Fahrzeuge zu 80 Prozent finanziert. Für den Straßenverkehrsetat blieben nach Abzug der Kosten für die Mauterhebung (2,1 Mrd. Euro), der Steuerrückerstattung (10,1 Mrd. Euro) und der Rückerstattung des Mautüberschusses 14,4 Mrd. Euro. „Damit würden rund vier Mrd. Euro mehr für die Modernisierung des deutschen Straßennetzes zur Verfügung stehen als heute – ohne dass der durchschnittliche Pkw-Nutzer höher belastet werden müsste“, rechnet Verkehrsexperte Jahncke vor.

Detaillierte Informationen zur Studie finden Sie hier
TransCare – Mautstudie
TransCare – Tabelle zur Mautstudie

Ansprechpartner:
Ralf Jahncke
TransCare GmbH
Tel: +49 (0) 611 7634 163
E-Mail: r.jahncke@transcare.de



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