TransCare-Studie empfiehlt duale Terminalentwicklung für Basel

Pressemitteilung:

 
Beratungsunternehmen hält Bau von Weil für den Überseecontainerverkehr auf dem Rhein und Basel-Nord für den kontinentalen Verkehr auf der Schiene für notwendig und untermauert Wachstumsannahmen

Die TransCare GmbH spricht sich in seiner Studie grundsätzlich nicht gegen einen Terminalneubau Basel Nord aus. Das betont Ralf Jahncke, Geschäftsführer des weltweit agierenden, auf Logistik und den intermodalen Verkehr fokussierten, mittelständischen Beratungsunternehmens. TransCare hatte im März 2015 im Auftrag der IG Private Terminalbetreiber eine Untersuchung zur Weiterentwicklung der Schweizer Terminalinfrastruktur für den Im- und Exportverkehr vorgelegt. Dabei konnte das Beratungsunternehmen auf seine große Expertise gerade im Schweizer Markt zurückgreifen: Unternehmen wie Hupac, Migros, BLS, Bertschi, Planzer und weitere gehören zu den Kunden von TransCare. „Wir halten den Bau von Weil für den Überseecontainerverkehr auf dem Rhein und Basel-Nord für den kontinentalen Verkehr auf der Schiene bei Schließung der Hafenanlage in Basel und des Terminals in Basel-Wolf für notwendig“, fasst Jahncke das Ergebnis der Studie zusammen.

Auch widerspricht der Geschäftsführer der Vermutung, die von TransCare angenommenen Werte für die Zunahme des Umschlagsbedarfs seinen möglicherweise zu gering. Die getroffenen Annahmen zur Entwicklung des Umschlagsbedarfs seien grundsätzlich im Einklang mit der Wachstumsannahme „Wachstum des Bruttoinlandsprodukts plus ein bis zwei Prozent“, die Ende 2013 im Mediationsprozess zur Weiterentwicklung der Terminallandschaft der Schweiz festgehalten wurde. Hinweisen auf ein mögliches stärkeres Wachstum beim schiffsseitigen Umschlagsbedarf würde durch eine höhere Wachstumsannahme (4 Prozent gegenüber 2,8 Prozent landseitig) Rechnung getragen werden; und zwar trotz der Tatsache, dass die zukünftige Flachbahn durch die Alpen sowie leisere Waggons für die im Raum Basel vorwiegend umgeschlagenen Überseecontainer eher den Schienenweg attraktiver machen werden. Die so ermittelten Mengenprognosen würden nicht wesentlich von den Werten aus der Großterminalstudie (Infras/IVT 2012) abweichen. Insgesamt sind die getroffenen Annahmen nach den Worten des TransCare-Chefs auch unter Berücksichtigung der Ansicht von Praktikern als eher großzügig einzuschätzen. Das gelte ganz besonders mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen des CHF-Kurses und der BRIC-Staaten.

Spätestens mit Wegfall des Basler Hafens und der bimodalen Anlage in Basel-Wolf sind, so die Untersuchung, neue wachstumsfähige Kapazitäten zu schaffen. Allerdings hat TransCare auch darauf hingewiesen, dass die zeitgleiche Verwirklichung aller geplanten Aus- und Neubauprojekte mindestens zeitweilig zu Überkapazitäten führen werde. Daher befürwortet die Studie ein koordiniertes Vorgehen und die Verfolgung der Projekte mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Der trimodale Bau von Basel Nord sei unverhältnismäßig teuer und betrieblich ungünstig, während hingegen eine reine Schiene-Straße-Variante Basel-Nord mit zuglangen Gleisen für den kontinentalen Verkehr die bestehende (Contargo) und geplante Anlage in Weil – beide im Wesentlichen für den Überseecontainerverkehr – arbeitsteilig und kosteneffizient ergänzen würde.

Bei der Suche nach der besten Lösung seien insoweit auch alle berechtigten Interessen zu berücksichtigen. TransCare tritt deshalb konsequent für eine Zusammenarbeit aller relevanten Akteure – also sowohl SBB Cargo, Contargo und Hupac als auch der privaten Terminalbetreiber – ein. Die Irritationen zwischen den Parteien, aufgrund derer ein bereits von TransCare vermitteltes und fest vereinbartes Gespräch aller oben erwähnten Parteien kurzfristig abgesagt worden ist, gilt es auszuräumen. „Es ist im wahrsten Sinne des Wortes höchste Eisenbahn, alle Beteiligten wieder an einen Tisch zu bringen, da ansonsten dem umweltfreundlichen Intermodalverkehr auf Rhein und Schiene insgesamt sowie der Schweizer und Basler Wirtschaft im Besonderen erheblicher Schaden zugefügt wird“, warnt Verkehrsexperte Jahncke.

Ansprechpartner:
Ralf Jahncke
TransCare GmbH
Tel: +49 (0) 611 7634 163
E-Mail: r.jahncke@transcare.de



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